Der Mensch verursacht sehr wenig CO2 – Warum das dennoch ein Problem ist

32 Gedanken zu “Der Mensch verursacht sehr wenig CO2 – Warum das dennoch ein Problem ist”

  1. apropos klima:
    unsere massentierhaltung ist für mehr als die hälfte aller globalen co2 emissionen verantwortlich, somit ist unser fleischkonsum hauptverursacher des durch den menschen verursachten klimawandels. die industrielle tierhaltung schadet der erde mehr als jede andere industrie.

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  2. Es ist immer wieder interessant, wie sich die Klimalobby stets die passenden Details und grenzwertige Beispiele auswählt, immer in der Hoffnung, dass der vorbelastete Leser das nicht durchschaut. Wohl durchaus zu Recht.

    Messlatte für die ganzen Theorien, deren Parameter wie aktuell beim Eisabfluss aus Grönland nach Bedarf angepasst und nicht theoretisch begründet, wären die Eiszeiten und Interglaziale. Die Temperaturen lagen teilweise mehrere Grad höher als heute, der Meeresspiegel um bis zu 90m höher, und alles geschah relativ kurzfristig und kaum anders als heute prognostiziert. Die Messlatte wird aber leider nicht gerissen, denn die Theorien passen nicht darauf. Und jetzt?

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    1. Was passt da denn nicht:

      Das erste was man tut, wenn man ein System untersucht in dem es um die Verteilung von Energie geht: Man stellt die Energiebilanz des Systems auf, oder hier die Leistungsbilanz. Daraus leitet sich in diesem Fall direkt die Temperatur der Erde ab.

      Die Erde kann von und nach Extern Energie nur durch Strahlung austauschen.

      Die Leistung, die aus dem Weltraum kommt und von der Erde absorbiert und damit in Wärme umgesetzt wird, ist P = (1-α)S π r² (die Leistung der Sonneneinstrahlung (S) Minus die Leistung des reflektierten Sonnenlichts (α S)). Die Leistung, die die Erdoberfläche in den Weltraum in Form von Wärmestrahlung abstrahlt, ist P = ε (σ T⁴) 4 π r² (Stefan-Boltzmann-Gesetz).

      mit
      α: Albedo des Planeten
      S: Strahlungsleistung der Sonne, die den Planeten erreicht
      ε: Emissionsgrad, 1 bedeutet keine Behinderung der Emission, kleiner 1 bedeutet Behinderung der Abstrahlung; dieser Faktor wird durch die Treibhausgase beeinflusst
      T: Oberflächentemperatur Erde
      r: Radius der Erde
      σ: Stefan-Bolzmann-Konstante
      π: Kreiskonstante

      Die Erde befindet sich im stationären Fall im Strahlungsgleichgewicht mit ihrer Umgebung, dem Weltraum. Tut sie das nicht, erwärmt sie sich oder kühlt ab. Die eintreffende, absorbierte Sonnenstrahlung ist im stationären Fall also gleich der ausgehenden Wärmestrahlung (Energieerhaltung):

      (1) (1-α)S π r² = ε (σ T⁴) 4 π r²

      Absorbierte Sonnenstrahlung = Emittierte Wärmestrahlung des Planeten

      Daraus ergibt sich, kürzt man π r² weg:

      (2) (1-α)S = 4 ε (σ T⁴)

      Was passiert nun, wenn die Sonnenstrahlung etwa unverändert bleibt, der Emissionsgrad aber durch mehr Treibhausgas verringert wird? Genau, T⁴ muss entsprechend um den Faktor größer werden wie ε kleiner wird.

      Schüler am Gymnasium können die Gleichung auch entsprechend differenzieren. Beispiel:

      Lässt man nur Änderungen des Emissionsgrads (Veränderung des Treibhauseffekts) und Veränderung der Temperatur zu und nimmt man S und α als konstant an, dann erhält man durch Differenzieren:

      (3) 0 = 4 𝛥ε (σ T⁴) + 4 ε (4 σ T³ 𝛥T)

      Das ergibt:

      (4) 𝛥T = – (T 𝛥ε ) / (4 ε)

      Ist also 𝛥ε negativ, durch mehr Treibhausgase, so steigt die Temperatur. Sie kann gar nicht anders, wegen der Energieerhaltung (siehe Gleichung (1). – Das geschulte Auge sieht das natürlich auch sofort in der Gleichung (1), zu Beginn der Rechnung.

      Ändert sich ε um 2% nach unten, dann erhöht sich die Temperatur um 0,5% (~1,4 Kelvin) nach oben.

      S schwankt natürlich um 0,1%. Aus Gleichung 2 ergibt sich damit, dass dadurch T um 0,025% schwankt. Das sind 0,07°C. Selbst wenn man ein Wasserdampf-Feedback hinzu nimmt, liegt das Ergebnis eine Größenordnung unter der heute festgestellten Temperaturanomalie. Die Sonne kann also nicht Ursache sein.

      Die Albedo hat sich noch weniger geändert und ihr Einfluss ist noch geringer. Sie kann also auch nicht Ursache sein.

      Bleibt als Ursache der Emissionsgrad ε. Der Treibhauseffekt. Das können wir seit 1896 rechnen.

      Wenn man ganz unten anfängt, dann kann man bei Fourier anfangen. Der hat 1824 die Gesetze zur Wärmeleitung erforscht. In diesem Zusammenhang ist ihm aufgefallen, dass es auf der Erde wärmer ist als es sein dürfte. Daraus hat er geschlossen, dass etwas in der Atmosphäre sein muss, das die Abstrahlung der Wärmestrahlung behindert.

      1856 und wesentlich genauer 1865 wurden diese Gase experimentell nachgewiesen und erforscht. Damit war der Treibhauseffekt nachgewiesen.

      Rechnen konnte man die ganze Sache erst, nachdem man festgestellt hat, dass es sich bei Licht auch nur um elektromagnetische Wellen handelt.

      Aus diesen Grundlagen ging die Quantenphysik hervor, ohne die du hier nicht schreiben könntest.

      Mit der hier hergeleiteten Gleichung sieht man sofort, dass jeder, der den Treibhauseffekt leugnet, die Grundlagen der Physik leugnet. Zum Beispiel leugnet man die Energieerhaltung und postuliert damit automatisch ein Perpetuum Mobile und dass die Erde eines sei.

      Solche Wissenschaftler kann man fachlich nicht (mehr) ernst nehmen.

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      1. Hier fehlt der Aspekt der Sättigung der Infrarot-Strahlung – nachzulesen bei [Moderator: Link zu Klimaleugner entfernt (Dr. Penner)]. Meines Erachtens wird hier mehr Glaube als Wissen postuliert. Vielleicht nutzen Sie den Link als update für Ihren Wissensstand.

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        1. Das mit der Sättigung ist ein immer wieder verbreiteter Mythos.

          Hier hat dich jemand getäuscht, der hauptsächlich im rechtsextremen Spektrum verbreitet und publiziert wird. Seine Schreiben findet man oft bei Anhängern der NPD und AfD.

          Mehr zumm Thema Sättigung findest du z.B. auf skepticalscience, scienceblogs oder

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  3. Erdgeschichtlich betrachtet gab es nachweislich viel höhere CO2 Konzentrationen in der Luft als heute. Der Mensch hatte damit offensichtlich nichts zu tun. Eine Balance im Ökosystem war nie vorhanden. Es gab immer Warm und Kaltzeiten auf der Erde, dem die CO2 Werte folgten, da warmes Wasser weniger CO2 binden kann. Wer behauptet die aktuelle Erderwärmung (ca. 1° von 1860 – 2018) hätte mit der vom Menschen produzierte CO2 Emission zu tun muss auch erklären, warum trotz Anstieg der CO2 Werte in den letzten 10 Jahren die Erdmitteltemperatur nicht weiter gestiegen ist. Er muss auch erklären, warum die CO2 Werte pro Jahr stärker zunehmen, als der Mensch im selben Zeitraum emittiert.

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    1. Die Basis der ganzen Sache ist die Leistungsbilanz des Planeten, Einstrahlung = Abstrahlung:
      S π r² = α S π r² + ε σ T⁴ 4 π r²

      Daraus ergibt sich: (1-α) S/4 = ε σ T⁴

      mit α: Albedo der Erde; ε: Emissionsgrad, 1 bedeutet keine Behinderung der Emission, kleiner 1 bedeutet Behinderung der Abstrahlung (z.B. durch Treibhausgase); T: Oberflächentemperatur Erde

      Zuletzt greifen Sie die selbe Lüge auf, die auch Giaever nutzt und viele „Limaleugner“: „warum … in den letzten 10 Jahren die Erdmitteltemperatur nicht weiter gestiegen“ sei. Schauen Sie sich doch die Temperaturentwicklungen an. Der Trend der letzten 10 Jahre ist stärker steigend als jeder andere Trend zu heute. Die ehauptung, in der Zeit sei die Temperatur nicht gestiegen ist eine plumpe Klimalüge.

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      1. also bei Wetterkondor. de ist ersichtlich das seit mind 2014 die Temperatur sinkt und nicht steigt. Wer alles andere behauptet lügt!

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        1. Die Jahre 2014, 2015, 2016, 2017 sind global die 4 wärmsten Jahre seit Aufzeichnung. 2014 davon das kälteste. Wer da behauptet, die Temperatur würde seit 2014 abnehmen, der sagt nicht die Wahrheit.

          Auch 2018 war wärmer als 2014. Damit liegen die 5 wärmsten Jahren seit Aufzeichnung in den letzten 5 Jahren.

          Davon ab, eine Seite wetterkondor. de gibt es nicht.
          Hier kannst du dir die Temperatur seit 2014 (und andere) anschauen: http://www.woodfortrees.org/plot/hadcrut4gl/compress:12/from:2014

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            1. Selbst bei diesem Cherrypicking stimmt es nicht.

              Zum Einen kann man aus den 5 Jahren keinen Trend ableiten, zum Anderen liegt die Temperatur in 2018 höher als 2014, was der These eines abnehmenden Trends von 2014 nach heute widerspricht.

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    2. Die Basis der ganzen Sache ist die Leistungsbilanz des Planeten, Einstrahlung = Abstrahlung:
      S π r² = α S π r² + ε σ T⁴ 4 π r²

      Daraus ergibt sich: (1-α) S/4 = ε σ T⁴

      mit α: Albedo der Erde; ε: Emissionsgrad, 1 bedeutet keine Behinderung der Emission, kleiner 1 bedeutet Behinderung der Abstrahlung (z.B. durch Treibhausgase); T: Oberflächentemperatur Erde

      Wenn man das mit Werten untersucht, dann stellt man fest, dass nur eine Änderung des Emissionsgrades ε eine wie heute erlebte Temperaturänderung bewirken kann, also der Treibhauseffekt. Wer das leugnet, der postuliert ein Perpetuum Mobile. Dass solche Leute im Wissenschaftsbetrieb ignoriert werden ist im allgemeinen eher hilfreich. Die Diskussion mit solchen Leuten in der Regel eher fruchtlos.

      Die Gleichung erklärt auch, wie mehr CO2 bei weniger Temperatur möglich sein kann. Die Gleichung hat auch keine 24 Unbekannte. Albedo, Solarstrahlung und Temperatur können wir heute recht passabel bestimmen.

      Zuletzt greifen Sie die selbe Lüge auf, die auch Giaever nutzt und viele „Klimaleugner“: „warum … in den letzten 10 Jahren die Erdmitteltemperatur nicht weiter gestiegen“ sei. Schauen Sie sich doch die Temperaturentwicklungen an. Der Trend der letzten 10 Jahre ist stärker steigend als jeder andere Trend zu heute. Die Behauptung, in der Zeit sei die Temperatur nicht gestiegen ist eine plumpe Klimalüge.

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  4. Zu dem Bild mit der CO²-Bilanz Mensch/Vegetation/Ozean hab Ich eine Frage:
    Wenn Vegetation und Ozean jährlich zusammen 724 Gt CO² ausstoßen und 745 Gt CO² absorbieren,
    ergibt das unter dem Strich -21Gt CO².
    Warum blieb der Stand vor der Industrialisierung dann konstant bei 270-280 ppm?
    Das CO² hätte nach dieser Rechnung doch innerhalb weniger Jahre komplett absorbiert werden müssen.

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    1. Hallo,

      die Prozesse sind abhängig von der CO2-Konzentration und der Temperatur (die wieder abhängig ist vom CO2 und anderen Einflüssen). Wasser nimmt mehr CO2 auf, wenn mehr CO2 in der Luft ist (solange die Sättigung nicht erreicht ist).

      Ähnliches gilt auch bei Pflanzen. Viele Pflanzen wachen bei mehr CO2 verstärkt. Sie bauen dann mehr Zellmasse auf. Dadurch erhöht sich der Anteil an Ballaststoffen. In der Folge müssen Pflanzenfresser mehr Fressen um ihren Bedarf an Nährstoffen zu decken.

      Die eigentliche Regelung der CO2-Senke ist aber das Einlagern von CO2 in Form von Carbonatgesteinen im Erdmantel. Auch dieser ist temperaturabhängig. Je höher die Temperatur, desto höher die Einlagerungsquote. Dadurch ergibt mit den ganzen Rückkopplungsprozessen des Treibhauseffekts ein stabiler Zustand in der Größenordnung bei etwa 280 ppm, mit der entsprechenden Temperatur. Bei leichten Abweichungen wirken die Prozesse da hin, diesen Zustand wieder einzunehmen. Das führt dazu, dass derzeit die „Natur“ so viel mehr CO2 aus der Luft entfernt, als sie selber frei gibt.

      Wird dieser semistabile Zustand verlassen, weil die Abweichung für die Gegenkräfte dauerhaft zu groß ist, wird sich an einer anderen Stelle ein neuer Zustand mit anderen Parametern einstellen. Wo genau, ist nicht ganz sicher. Er könnte so etwa bei 8°C über dem heutigen Level liegen. Dieser Zustand wird als „Hothouse“ beschrieben.

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  5. Ihre Leistungsbilanz muß doch falsch sein! Sie gehen von einem konstanten Energieeintrag durch die Sonne auf die Erde aus. Das ist falsch. Die Temperatur der Sonne steigt und sinkt über längere Zeiträume!
    Außerdem ist doch CO2 atomar schwerer wie O2 und N2. Warum also soll das CO2 oben in der Atmosphäre zu finden sein um den sog. Treibhauseffekt zu verursachen? Was denn jetzt?

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    1. Wie dargestellt kann man an der Leistungsbilanz Reaktionen auf Schwankungen der Eingangsgrößen ermitteln. Das wird in der Beispielrechnung doch auch exemplarisch durchgeführt. Wenn Ihnen das Verständnis dazu fehlt, schauen Sie sich nochmal Analysis (Mathematik) an, insbesondere Differentialrechnung und Kurvendiskussion.

      Das CO2 bildet mit allen anderen Bestandteilen der Luft eine Mischung aufgrund der Durchwirbelung durch Luftströme, bzw. der allgemeinen Eigenschaft von Gasen. Es entfaltet damit in jeder entsprechenden Luftschicht und Höhe seine physikalische Wirkung, Wärmestrahlung zu absorbieren und zu re-emittieren.

      Wäre Ihre Argumentation valide, dann würden Sie auf Meereshöhe am CO2 ersticken, danach am Stickstoff und erst in relativ hohen Höhen dürfte Sauerstoff vorhanden sein – der dann aufgrund der hohen Konzentration wieder zu spontanen Oxidation führen würde, etc.

      Die Mischung der Gase ist so gut, dass Sie erhebliche Schwierigkeiten haben, wollen Sie einzelne Bestandteile isolieren, also abscheiden. Um die Bestandteile der Luft zu trennen benötigen Sie energieaufwendige Technik.

      Wenn Ihnen das Verständnis dazu fehlt, beschäftigen Sie sich noch einmal mit der entsprechenden Physik, beginnend mit der Gastheorie, etc.

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  6. Du willst es nicht begreifen.
    Melssen schrieb: Sie gehen von einem konstanten Energieeintrag durch die Sonne auf die Erde aus. … Noch nichts von Maunder-Minima und Milankovic-Zyklen gehört?

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    1. Bitte keinen Unsinn unterstellen. Ich gehe bei der Erläuterung der Leistungsbilanz explizit darauf ein, wie man die Schwankungen der einzelnen Faktoren und deren Wirkung auf die Temperatur untersuchen kann.

      Man sieht sofort: Die derzeit deutlich schwächere Sonneneinstrahlung kann nicht für die Erwärmung verantwortlich sein.

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  7. Was der Artikel mal wieder nicht erklärt: wie ein Gas, das nur 4 Promille der Atmosphäre stellt, so einen entscheidenden Einfluss auf den Wärmehaushalt haben soll.

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    1. Weil das Gas Infrarotstrahlung absorbiert. – Und es sind 0,4 Promille. Es ist aber völlig egal, wie sehr Sie das Gas verdünnen, es kommt auf die Menge der reaktiven Teilchen an.

      Ich vermute einmal, Sie verwechseln gerade verschiedene Täuschungen von Klimaleugnern, nur um auch einer zu sein.

      Der Artikel erklärt auch nicht warum Wolken, die nur einen Anteil von 0,04 Promille der Atmosphäre stellen, einen Einfluss auf den Wasserhaushalt haben soll.

      Der Artikel erklärt auch nicht, wie Luft, die nur einen Anteil von 0,00000086% Promille an der Erde hat, einen Einfluss auf das Klima oder das Leben auf der Erde haben soll.

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    1. Du verwechselst CO2-Gehalt der Atmosphäre (inzwischen 0,0410 % / 410 ppm) mit Anteil an CO2-Emissionen (4,4% im Zeitraum 2000-2009). Bei Prozentrechnung musst du stets die Bezugsgröße im Auge behalten. Die ist im Artikel jeweils angegeben.

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  8. „Die Klimasensitivität ist das Resultat vieler verschiedener Rückkopplungsmechanismen, wie z. B. der positiven Wasserdampf-Rückkopplung und der Eis-Albedo-Rückkopplung. Insbesondere die Veränderung der Wolken und deren Wechselwirkung mit der globalen Erwärmung sind schwer abschätzbar und vergrößern die Unsicherheitsspanne mehr als jeder andere einzelne Faktor. Auch aus Beobachtungen ist die Klimasensitivität schwer abschätzbar, da die Klimaantriebe, also die vermuteten Ursachen von früheren Klimaänderungen, und der Zustand des Klimas selbst nicht gut genug erforscht und bekannt sind. Beispielsweise ist es immer noch schwierig, das Gleichgewicht der Strahlungsenergie am oberen Rand der Atmosphäre mit ausreichender Genauigkeit zu messen, um den Energiehaushalt der Erde sinnvoll bestimmen zu können.“
    Quelle:
    Max-Planck-Institut für Meteorologie
    https://www.mpimet.mpg.de/kommunikation/aktuelles/im-fokus/klimasensitivitaet/

    „FAQ 9.1 | Werden Klimamodelle besser, und wie können wir das prüfen?
    Klimamodelle von heute sind im Prinzip besser als ihre Vorgänger. Jedoch führt jede hinzugefügte Komplexität, obwohl sie einen bestimmten Aspekt des simulierten Klimas verbessern soll, auch zu neuen möglichen Fehlerquellen (z. B. durch unsichere Parameter) und neuen Wechselwirkungen zwischen den Modellkomponenten. Diese können, wenn auch nur vorübergehend, die Simulation anderer Aspekte des Klimasystems in einem Modell verschlechtern. Außer-dem bleibt trotz des erzielten Fortschritts eine wissenschaftliche Unsicherheit bezüglich der Details vieler Prozesse bestehen. […]“
    Quelle:
    Fünfter Sachstandsbericht des IPCC (AR5), 2013-2014
    Häufig gestellte Fragen und Antworten – Naturwissenschaftliche Grundlagen
    http://www.de-ipcc.de/media/content/IPCC_AR5_WGI_FAQ_deutsch.pdf

    „Das Klimasystem ist ein gekoppeltes, nichtlineares chaotisches System. Daher ist die langfristige Vorhersage zukünftiger Klimazustände nicht möglich“. –
    Quelle:
    IPCC TAR WG1, Working Group I: The Scientific Basis

    Also „Klimajünger“ sowie der IPCC selbst sagen, dass es noch viele wissenschaftliche Unsicherheiten in Bezug auf Prognosen, Modelle und physikalischer Prozesse gibt.

    Wie kann man sich dann hinstellen und mit dogmatischer Gewissheit sagen, dass der derzeitige Klimawandel maßgeblich vom der anthropogen C0²-Emission verursacht wurde ???

    Bei ihren Angaben zu den letzten wärmsten Jahren… wie hoch in Zahlen ausgedrückt war die Temperaturerhöhung und wie hoch die Fehlertoleranz ?

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    1. „Wie kann man sich dann hinstellen und mit dogmatischer Gewissheit sagen, dass der derzeitige Klimawandel maßgeblich vom der anthropogen C0²-Emission verursacht wurde ???“

      Das steht auch in den von dir angegebenen Quellen. Vom IPCC sind ja auch die Daten dieses Blog-Artikels entnommen.

      Etwas vereinfacht dargestellt geht das so: Klimawandel Cluedo

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      1. Nun in deiner Quelle steht auch „recht genau“ oder der IPCC spricht von „die Klimamodelle basieren zu großen Teilen auf überprüfbaren physikalischen Prinzipien“.

        Man will also eine 100%tige „wahre“ Aussage treffen / These formulieren, obwohl die Daten- und Erkenntnisbasis nicht zu 100% belastbar ist und eine „wissenschaftliche Unsicherheit bezüglich der Details vieler Prozesse bestehen“. Das ist ein klarer Widerspruch.

        Diesbezüglich fragte ich auch nach der Fehlertoleranz bei den Messwerten, denn wenn der Vergleichswert (die Temperaturerhöhung) unterhalb der Fehlertoleranz liegt ist die Aussagekraft gleich null.

        Bsp: Temperaturerhöhung +0.05 °C – Fehlertoleranz bei 0.1 °C -> die Aussage es ist ohne Zweifel wärmer geworden ist falsch, da es im Rahmen der Fehlertoleranz auch kälter geworden seien kann.

        Ferner wird ja die Aussage getroffen, die anthropogene CO²-Emission sei zu 100% für den Klimawandel veranwortlich. Der Logik zu Folge müsste man die Klimasensivität von CO² sehr gut erforscht haben um eine belastbare Aussage zu treffen.

        Nach Info des Max-Planck-Institut für Meteorologie ist die allgemeine Klimasensitivität noch nicht sicher erforscht. Genauso sieht es bei der CO2-Klimasensitivität aus, hier werden Schätzwerte
        von 1,3 bis 6 °C Erwärmung pro CO2-Verdopplung (equilibrium climate sensitivity – ECS) angegeben.

        Gibt es überhaupt einen validen CO2-Klimasensitivitäts-Wert, der empirisch nachgewiesen wurde ?

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        1. Wie du eine 100% sichere Aussage mit nicht 100% sicheren Teilaussagen herleiten kannst zeigt doch das von mir verlinkte Klima-Cluedo-Beispiel sehr eindrucksvoll.

          Der genaue Wert der Klimasensitivität ist auch für den grundsätzlichen Zusammenhang gar nicht entscheidend. Es gibt noch viel größere Unsicherheitsfaktoren.

          Z.B. die Frage, ob wir das Kippen des Klimas überhaupt noch verhindern können, da die Erwärmung und der CO2-Gehalt inzwischen so dramatisch gestiegen sind.

          Den grundsätzlichen Zusammenhang, wie es zu Temperatur auf dem Planeten kommt kannst du mit einfachster Physik überprüfen, indem du einfach die Energiebilanz, bzw. Leistungsbilanz eines Planeten aufstellst. Strahlung rein = Strahlung raus. Das kann man seit über 125 Jahren rechnen und führt dich auf:

          (1-α)S = 4 ε (σ T⁴)

          Da kannst du die Schwankung der Albedo α, der Sonneneinstrahlung S und des Emissionsgrades ε prüfen und kommst sofort zu der Feststellung, dass die aktuelle Erwärmung der Temperatur T nur durch den Emissionsgrad ε verursacht sein kann, also den Treibhauseffekt. Die Schwankungsbreite der anderen Größen ist um mindestens eine Größenordnung zu gering. Damit hast du eine 100%-Sicherheit aufgrund des zugrunde liegenden physikalischen Systems.

          (Aus diesem Grund ist auch jeder „Klimskeptiker“/Klimaleugner ein Physikleugner. Spätestens beim Blick auf die Energieflüsse kann man gar nicht mehr „skeptisch“ sein. Und die Energieflüsse sind das erste, was man sich anschaut, wenn es um die Distribbution von Energie/Temperatur geht.)

          Die Temperaturanomalie kann man recht genau bestimmen. Der Fehler ist um größenordnungen geringer als die natürliche Schwankungsbreite. Diese wird damit zur entscheidenden Schwelle für eine „100% sicher nach reinen Meßwerten“-Aussage. Diese Schwelle hat man (aus meiner Erinnerung) in den 1980er Jahren überschritten. D.h., selbst wenn wir das physikalische System komplett nicht verstehen würden, sagt uns die Statistik seit den 1980ern, dass die Erwärmung mit absoluter Sicherheit nicht natürlich ist, sondern von uns gemacht. Prinzipiell in Messungen nachgewiesen wurde der Erwärmungstrend schon 1938 durch Analyse von weltweiten Wetterdaten.

          Bei der Klimasensitivität kommt es darauf an, was du mit berachtest. Zum reinen CO2 kann man es recht gut sagen. Ungscharf wird es durch weitere Effekte, wie dem Verhalten von Wolken oder der durch die Verbrennung verursachte Luftverschmutzung (die wiederum Wolkenbildung begünstigt). Bei der Luftverschmutzung schätzt man, dass es nach deren Wegfall zu einer Erwärmung um 0,5°C kommt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 30% darüber. All diese Unsicherheitsfaktoren geben _keinen_ Anlass zur Beruhigung. Im Gegenteil. Je mehr wir derzeit herausfinden, desto mehr stellt sich heraus, dass das Problem schlimmer ist als jeweils zuvor angenommen.

          Auch empirisch hat man geschaut. Wenn man sich z.B. eine ähnliche Klimasituation der Vergangenheit mit über 400 ppm CO2 anschaut, dann stellt man fest, dass der Meeresspiegel um bis zu 32 Meter höher lag. Grönland und ein Teil der Antarktis abgeschmolzen. Daher kommt die Aussage, dass ein Wert dauerhaft über 350 ppm CO2 mit dem aktuellen Leben des Planeten und der durch dieses hervorgebrachten Zivilisation inkompatibel ist (Hansen 2008). Die Frage ist, schaffen wir es noch vor einem Kippen, wieder auf Kurs zu den 350 ppm und daruunter zu kommen. Hansen riet dazu, innerhalb von Jahrzehnten zurück zu 350 zu kommen – was sau schwer ist, da CO2 im Wesentlichen durch Einlagerung von Kalkstein im Erdmantel aus der Luft dauerhaft entfernt wird, und das dauert. Daher 1896 die Erkenntnis der Notwendigkeit einer Energiewends. Wir wissen also seit 123 Jahren Bescheid.

          PS es heißt CO₂ nicht CO²

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  9. Letztlich sagt doch der Satz, „…eine ähnliche Klimasituation der Vergangenheit mit über 400 ppm CO2 anschaut…“, alles aus. Dennoch danke für die vielen aufschlussreichen Erörterungen!

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    1. Nein. Der Satz sagt für sich genommen überhaupt gar nichts aus. Mit ähnlichen in der Luft hängenden Aussagen behaupten auch Klimaleugner, die Globale Erwärmung heute sei nicht menschengemacht. Wie gezeigt kann man das aber in den Kontext gesetzt ganz klar ausschließen.

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  10. Eines zeigt die „Diskussion“ jedenfalls deutlich. Die Wissenschaft ist ganz und gar nicht eindeutig und es gibt x Argumente, die jeder so auslegen kann, wie er will und wo x Parameter überhaupt nicht klar bestimmt werden (können). Darauf eine solche Transformation der Gesellschaft zu begründen, ist einfach Wahnsinn. Niemand – ich betone niemand – hat in Sachen Klima den Stein der Weisen in der Hand. Nicht mal beim Wetterphänomen El Nino kennt man deren Entstehungsgründe genau, die Wettervorhersage über 7 Tage (selbst lokal) ist ungenau. Die Rolle der Ozeane, der Sonne, des Weltalls, der Böden, Berge, Wälder, der Winde, Hurricans, den Regens…..alles nicht zu 100% klar und wer weis, welche weiteren Faktoren heute nicht mal bekannt sind, die noch eine Rolle spielen (z.B. Erdkernveränderungen, Magnetfeld usw.).

    Die IPCC Leute in ihrem gesiebten Rat überschätzen sich ohne Ende. Es fängt schon mit dem Begriff „Klimaleugner“ an, was eindeutig zeigt, wohin die Reise geht. Niemand leugnet das Klima und seinen Wandel, nur der Anteil des Menschen daran ist fraglich. Aber Leugner passt gut in die rechte Ecke (Holocaustleugner halt) und alleine das zeigt schon, dass hier mehr Sekte als Wissen am Werk ist, da kann man noch so viele Psyeudoformeln durchrechnen. um sich damit irgendeine Art Legitimation zusammen zu schreiben. Fakt ist, zum jetzigen Zeitpunkt weis niemand mit Gewißheit, ob die aktuellen Klimaänderungen von dem Plus an Co2 vom Menschen her rühren.

    Der beste Beleg dafür ist, dass auch heute noch Zigtausende Wissenschaftler an der Klimaforschung arbeiten. Warum tun sie das, wo doch alles so klar ist?

    Und ansonsten bleibt nur zu sagen: Grau mein Freund ist alle Theorie – und wohl auch die Computersimulation. Einstein, Darwin, Gallileo und Co. sollten uns immer ein warnendes Beispiel dafür sein, dass der Konsenz von heute der Schwachsinn von morgen sein kann. Die Transformation, die aus diesen „Erkenntnissen“ einer Lobbygruppe erfolgt, werden jedoch alle hautnah und sehr praktisch im Alltag erleben und sie müssen es heute schon und damit meine ich vor allem die Auswirkungen des Klimamaoismus, wenn man mal einen leichten verbalen Gegenschuß im gleichen Niveau wagen darf.

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    1. Ich kann nicht nachvollziehen, wie du zu deiner Schlussfolgerung kommst. Die Erhöhung des CO2-Gehalts um 50% ist evident. Die Quelle kann auf manigfaltige Weise identifiziert werden. Der Ablauf und die Mengenbilanzen dazu sind in diesem Beitrag dargelegt.

      Die zu Grunde liegende Strahlungsphysik ist die Grundlage der Quantenphysik. Da du Einstein nennst: Einstein hat die Richtigkeit der Quantenphysik bewiesen und dafür den Nobelpreis erhalten.

      Mit dem Beweis ist natürlich auch die zugrunde liegende Strahlungsphysik richtig. – Davon ab würde dein Handy und dein Internet nicht funktionieren, wäre das falsch.

      Selbst bei allen Ungenauigkeiten ist die Lage so evident, dass man bereits 1896 sicher sagen konnte, dass wir ohne rechtzeitige Energiewende für Jahrhunderttausende ein ernsthaftes Problem haben werden. Das kann man auch ganz ohne Computer ausrechnen. Arrhenius 1896: Svante Arrhenius beschreibt 1896, warum wir eine Energiewende benötigen. Der Abbau von CO2 aus der Atmosphäre geht viel zu langsam, als dass die Emissionen der Industriellen Revolution kompensiert werden können. Diese dürfen daher nur vorübergehend und begrenzt freigesetzt werden. Andernfalls ist eine Jahrtausende lange Klimakatastrophe unausweichlich.

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